Kinästhetics
Kinaesthetics als Bewegungskonzept
Kinaesthetics setzt nicht auf Kraft und Anstrengung, sondern auf Leichtigkeit, fließende Abläufe der Bewegung und Unterstützung.
Frei übersetzt bedeutet Kinaesthetics Wahrnehmung von Bewegung. Dieses Bewegungskonzept wurde von Dr. Lenny Maietta und Dr. Frank Hatch seit 1974 in den USA entwickelt. Das Ziel von Kinaesthetics ist einerseits die bestmögliche Mobilisation des zu Pflegenden und andererseits die körperliche Belastung der Pflegenden zu reduzieren.
Der Einsatz von Kinaesthetics im Schulalltag ist die Grundlage, um Schülerinnen und Schüler mit motorischen und/oder geistigen Einschränkungen in ihrer Situation individuell und mit hoher Achtsamkeit in alltäglichen und pflegerischen Aktivitäten zu unterstützen. Bei Aktitvitäten wie Transfers, Toilettenbesuch, Hygiene, Essen, Trinken und Fortbewegung werden MitarbeiterInnen und SchülerInnen angeleitet. Die eigene Gesundheitsentwicklung steht damit genauso im Fokus wie das aktive Erleben und Wahrnehmen der individuellen Bewegungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler.
In der Konzeption der KBF ist eine aktivierende und rehabilitierende Pflege fest verankert. Im Leitbild der Schule ist die Bewegungsunterstützung und Förderung ein fester Bestandteil und wird vielfältig im Schulalltag umgesetzt. Das Konzept Kinaesthetics vereint beides und bietet vielseitige Möglichkeiten für deren Umsetzung.
Kinaesthetics - alles in Bewegung
Unsere Ansprechpartnerinnen für Kinaesthetics in der Dreifürstensteinschule Mössingen sind Sandra Ruoff und Sabine Fasser.
In unserer Schule unterstützen sie regelmäßig die Kolleginnen in den Klassen. Beratungen in Außenstellen oder die individuelle Beratung einzelner Personen sind auf Anfrage möglich.
Das Ziel dieser Praxisbegleitung ist die Erleichterung der Transfers im Alltag.
Das Kinaesthetics-Team kommt auf Anfrage einmalig oder über einen längeren Zeitraum stundenweise in eine Klasse und erarbeitet gemeinsam mit den SchülerInnen und MitarbeiterInnen wie beispielsweise der Transfer vom Rollstuhl auf die Pflegeliege oder in ein Hilfsmittel leichter gehen kann. Auch Bewegungsübergänge können gemeinsam einfacher gestaltet werden.
Vorteile von Kinaesthetics
Wir lernen mit unseren neuen Perspektiven unser Gegenüber zu unterstützen. Unsere SchülerInnen können mit dieser Unterstützung ihre Bewegungsmöglichkeiten einsetzen und erweitern. Sie bemerken, dass sie mithelfen können und ihre Fähigkeiten werden genutzt oder erweitert. Wir erleben, dass die zu pflegenden Personen sehr aufmerksam sind und viel Spaß bei ihren Bewegungen haben. Die MitarbeiterInnen lernen mehr auf sich zu achten, ihre Kräfte zu schonen und ihrem Gegenüber neue Möglichkeiten zur Mithilfe zu geben. Ein Transfer wird dadurch ruhiger, fließender, strukturierter, für beide Seiten angenehmer.